Mit der Absage der „Lichter der City“ verliert Bremen eines der wenigen Formate, das nachweislich Menschen in die Innenstadt gezogen hat. In ihrer Rede in der Bremischen Bürgerschaft macht Theresa Gröninger deutlich: Diese Entscheidung ist kein Sachzwang – sie ist eine politische Prioritätensetzung mit Folgen für Handel, Gastronomie und das Stadtimage.
Aus für Lichter der City: Ein Aufschrei aus der Stadtgesellschaft
Die Reaktionen auf das Aus der „Lichter der City“ kamen nicht aus Parteizentralen, sondern aus der Mitte der Stadtgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger beschrieben die Lichtinstallationen als einen der wenigen Gründe, nach den Feiertagen überhaupt noch in die Innenstadt zu fahren. Gerade in der umsatzschwachen Zeit nach Weihnachten schlossen die Lichter eine spürbare Lücke – emotional wie wirtschaftlich .
160.000 Besucher – echte Frequenz, echte Umsätze für die Bremer Innenstadt
Rund 160.000 Besucherinnen und Besucher kamen im vergangenen Jahr zu den „Lichtern der City“. Das war kein dekoratives Beiwerk, sondern ein handfester Frequenzanker für Handel, Gastronomie, Hotellerie und Dienstleister. Innenstadtökonomie funktioniert über Menschen vor Ort – und genau das haben die Lichter geliefert.

Geld ist da – nur nicht für das, was wirkt
Der Senat begründet die Absage mit fehlenden Haushaltsmitteln. Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch ein anderes Bild:
Die Einnahmen aus der City-Tax sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – von 3,28 Millionen Euro (2022) auf 9,36 Millionen Euro im Jahr 2024. Ein erheblicher Teil dieser Mittel ist ausdrücklich für Tourismus, Marketing und Innenstadtaktivitäten vorgesehen. Es mangelt also nicht an Einnahmen, sondern an klaren Prioritäten.
Hochglanz statt Aufenthaltsqualität?
Besonders deutlich wird der Widerspruch bei den Ausgaben des Wirtschaftsressorts. Allein 2024 flossen mehrere hunderttausend Euro in Zeitungsbeilagen – teures Hochglanzpapier mit kurzer Halbwertszeit. Mit einem Bruchteil dieser Summe hätte man die „Lichter der City“ problemlos finanzieren können. Während Beilagen abends im Altpapier landen, schaffen Veranstaltungen Erlebnisse, Reichweite und nachhaltige Bindung an die Innenstadt.
Innenstadtpolitik braucht wirtschaftliche Vernunft
Schon in früheren Debatten wurde klar benannt, welchen Effekt die Lichtinstallationen hatten: Sie erzeugten Aufmerksamkeit, wurden tausendfach fotografiert, in sozialen Medien geteilt und sorgten für kostenlose, authentische Werbung für Bremen. Menschen kamen, blieben, konsumierten – und kamen wieder. Genau darum geht es bei Innenstadtförderung: Frequenz statt Symbolpolitik.
CDU: Erst schützen, was trägt
Die CDU-Fraktion stellt klar: Wenn Mittel begrenzt sind, müssen zuerst die Formate gesichert werden, die messbar Frequenz erzeugen, Kaufkraft binden und überregional wirken. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern wirtschaftliche Vernunft.
Die Innenstadt stirbt nicht plötzlich – sie wird leise kaputt priorisiert. Deshalb wird die CDU genau hinschauen, wie die City-Tax künftig eingesetzt wird und welche Formate unterstützt oder aufgegeben werden.
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