Der Landesbehindertenbeauftragte (LBB) Dr. Arne Frankenstein hat auf Einladung der CDU-Fraktion im Beirat Oberneuland am Freitag den Stadtteil besichtigt. Bei strahlendem Sonnenschein wurden problematische Bereiche für Menschen mit Behinderungen erkundet und mögliche Verbesserungen besprochen. „Wir wollen im persönlichen Gespräch auf die Probleme in unserem Stadtteil aufmerksam machen, deshalb die Einladung an Herrn Frankenstein,“ erklärte Frank Müller-Wagner, Sprecher der CDU Fraktion.
Die Tour startete an der Tobias-Schule an der Rockwinkler Landstraße. Die CDU Oberneuland wies den LBB auf die schwierige Verkehrssituation und fehlende ÖPNV-Verbindungen hin. Besonders die Fußwege entlang der Straße stellten für Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen mit Gehhilfen eine Herausforderung dar, erklärte Tamina Kreyenhop von der CDU. Die Partei fordert bereits seit Jahren den Ausbau von Nebenanlagen an verschiedenen Straßen des Ortsteils.
Auch bei der Tobias-Schule zeigte sich Handlungsbedarf. „Die Schülerinnen und Schüler der Tobias-Schule haben keinen Anspruch auf Schülerbeförderung, da es sich um eine Privatschule handelt,“ so Simon Zeimke, Sprecher für Verkehr und Kandidat für die Bürgerschaftswahl 2023.
Auf dem Weg zur Mühlenfeldstraße wurde die Unterführung der Bahnschienen bemängelt. Die Steigung ist für Rollstuhlfahrer ungeeignet, und der Weg ist zu schmal für das Überholen von Rollstuhlfahrern oder Menschen mit Rollatoren durch Fahrräder.
Beim Ortsamt Oberneuland stellte sich heraus, dass auch hier Nachbesserungen notwendig sind, da das Gebäude für Menschen mit Behinderungen nicht barrierefrei zugänglich ist. Dr. Frankenstein betonte, dass öffentliche Gebäude für alle Menschen selbstbestimmt erreichbar sein sollten.
Als größtes Sorgenkind wurde die Oberneulander Landstraße identifiziert, deren Fußwege nicht vorhanden oder in schlechtem Zustand sind. Trotzdem wurden bisherige Bemühungen zum Ausbau der Straße vom Verkehrsressort abgelehnt, so Simon Zeimke.
Ein positives Beispiel fand der LBB bei der Kirche, wo eine Hubvorrichtung für Rollstuhlfahrer erfolgreich getestet wurde. Dr. Frankenstein lobte die gute Lösung, die die Kirchengemeinde gefunden hat.
Insgesamt konnte der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Arne Frankenstein viele Eindrücke und Anregungen mitnehmen. Simon Zeimke zeigte sich erfreut über den Besuch und betonte die Wichtigkeit, die Probleme persönlich zu besprechen und einen Mitstreiter für Lösungen zu gewinnen.