Oberneuland | 11. Juni 2021

Wakeboard-Anlage am Achterdieksee Oberneuland

Gut Ding will Weile haben - oder wie sagt man noch so schön? Das trifft…

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Gut Ding will Weile haben – oder wie sagt man noch so schön? Das trifft auch auf die geplante Wakeboard-Anlage am Achterdieksee Oberneuland zu. 2018 wurde das Projekt erstmalig im Beirat vorgestellt. Im östlichen Teil des Achterdieksees sollen drei Bahnen entstehen: Ein 620m langer Rundparkous und zwei kurze Bahnen mit 150m und 115m.

Wakeboardanlage mit Zielgruppe Jugend

Initiator ist Andreas Milski gemeinsam mit seinem Partner Adrian Abeck. Beide haben lange Erfahrung im Wassersport. Adrian Abeck ist Trainer, Nationaltrainer und stellv. Vorsitzender der Deutschen Wasserski & Wakeboard Verbands. Jemand, der sich auskennt.

Die Anlage soll keine Touristenattraktion im eigentlichen Sinn sein, der Fokus liegt bei der Planung auf dem sportlichen Aspekt. Und deshalb ist der Achterdieksee für die Initiatoren der präferierte Standort. Er ist verkehrlich gut angebunden: Die Linien 1 und 31 sind fußläufig erreichbar. Mit dem Fahrrad kommt man aus den umliegenden Stadtteilen schnell dort hin. Und das ist wichtig, denn die Zielgruppe sind vor allem Jugendliche. Von denen gibt es im Einzugsgebiet Oberneuland, Blockdiek, Osterholz und Vahr immerhin 5000.

Milski ob in der letzten Sitzung des Bildungsausschusses im Beirat nochmal hervor, dass eine sozialverträgliche Preisgestaltung geplant ist. Um 10€ soll ein Tagesticket kosten und so auch für Jugendliche erschwinglich sein. Zudem könne er sich vorstellen, dass vormittags auch Schulklassen das Angebot nutzen für Sportkurse oder AGs.

Wakeboard und die Umwelt

Doch was ist mit der Umweltbelastung? Die Anlagen selbst werden elektrisch betrieben. Elektromotoren sind leise, das wissen wir alle. Zudem ist neben dem See direkt die Autobahn, da wird man die Elektromotoren wahrscheinlich nicht mal hören.

Eine Sorge der Angler am See ist der Sauerstoffgehalt. Sie hatten dem Beirat vorab per Mail berichtet, dass dieser schon in 11m so niedrig liege, das kein Leben mehr möglich sei. Im Sommer sei das Problem noch größer. Doch hier lohnt ein Blick zu anderen Seen. Beispielsweise der Rheinauer See. Dort gibt es einen öffentlichen Teil, dessen Wasserqualität mangelhaft ist. Auf der Seite mit Wakeboardanlage ist die Qualität des Wassers jedoch sehr gut. Laut Betreiber werden durch die 800m lange Wakeboardanlage jährlich 25 Tonnen Sauerstoff in den See eingetragen, was zur Verbesserung der Wasserqualität beiträgt. Zudem vermischen sich die Wasserschichten durch die Aufwirbelungen besser. An anderen Seen beobachtet man, dass auch Fische besser wachsen. Kein See mit Wakeboardanlage ist bislang umgekippt. Und die Gefahr des “Umkippens” besteht vor allem bei stehenden Gewässern und hohen Temperaturen.

Baulich gibt es kaum Einwirkungen, denn die Anlage hängt an Stahlmasten, die lediglich verankert werden müssen.

Was sagt Senatorin Schaefer?

Gespräche mit Senatorin Schaefer haben bereits stattgefunden. Sie bevorzugt den Waller Feldmarksee für den Standort einer Wakeboardanlage. Für Milskis Vorhaben ist dieser Standort jedoch keine Alternative. Der Waller Feldmarksee sei zu weit draußen, um ihn einfach per Fahrrad erreichen zu können. Grade für Jugendliche sei das keine Alternative. Dort wäre es eine rein touristische Anlage, die wahrscheinlich nur am Wochenende genutzt würde.

Und da unterscheidet sich das Projekt von Milski und Abeck eben von anderen Projekten: Fokus ist ein Sportangebot für Jugendliche und junge Erwachsene. Das muss eben verkehrlich gut angebunden sein. Zudem würde der Badebetrieb am westlichen Teil des See nicht beeinflusst. Durch Wellenbrecher bleibt es am westlichen Teil weiter ruhig. Damit alle Interessen an ein Naherholungsgebiet in Oberneuland abgedeckt werden können.

Skaterpark am Achterdieksee?

Zusammen mit der Wakeboardanlage könnte auch eine Idee von Tamina Kreyenhop wieder aufleben: eine Skateanlage am Achterdieksee. beide Projekte würden sich sicherlich gegenseitig befruchten. Eine mögliche Fläche ist dafür bereits beim Sportamt reserviert. Einzig die finanzielle Förderung der Stadt fehlt noch. Hierfür will sich der neue Mitarbeiter im Ortsamt, Marc Liedtke gemeinsam mit dem Jugendbeirat einsetzen.

Simon Zeimke

Simon Zeimke ist Mitglied der Bremischen Bürgerschaft für die CDU Bremen. Er ist Sprecher für Medien, Digitalisierung, Datenschutz und Informationsfreiheit.

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