Dazu gehört auf der einen Seite die Ermöglichung von Wohnen in der Innenstadt, auf der anderen Seite aber auch die Durchsetzung von Wohnen in der Innenstadt. Dabei sehen wir unsere Rolle als Ermöglicher, der die Rahmenbedingungen setzt und die Partner zusammenbringt. Auf der anderen Seite sind wir aber auch Umsetzer. Umsetzer über das politische Instrumentarium und die Unternehmen, die sich im Eigentum Bremens befinden. Mit GEWOBA, BREBAU und BREPARK haben wir drei Unternehmen als Instrumente in der eigenen Hand, die es zu nutzen gilt. GEWOBA und BREBAU können selbst bauen und als Partner der Bauwirtschaft agieren: Die privaten Unternehmen bauen die Häuser und Wohnungen, GEWOBA und BREBAU kaufen diese, übernehmen sie in ihren Bestand und vermieten sie. Dabei ist für uns das Thema Wohnen in der Innenstadt bei Neubauten und Umbauten ein wichtiges politisches Ziel, was als solches zwingend umgesetzt werden muss.
Beim Wohnen in der Innenstadt muss das Thema Mobilität für die Anwohnerinnen mitgedacht werden. Für uns gehört zu einem modernen Mobilitätsmix auch das Auto. Aktuell beschränkt sich das Angebot der BREPARK in der Innenstadt weitestgehend auf das Anbieten von Autostellplätzen. Die BREPARK muss zu einem modernen Mobilitätsanbieter weiterentwickelt werden. Beispielsweise könnte das Parkhaus Katharinenklosterhof zu einer Quartiersgarage für die Anwohner umgewidmet werden. Darüber hinaus sollten in allen Parkhäusern sichere Fahrradstellplätze und elektrische Ladestationen sowohl für Räder als auch Autos angeboten werden. Parkplätze für Carsharing-Angebote gehören ebenso zu einem modernen Mobilitätsmix, als auch Plätze für so genannte Leichtfahrzeuge. Auch die Zwischenlagerung von Gegenständen in Schließfächern oder größeren Einheiten können wir uns in den Parkhäusern vorstellen. Aus den Erfahrungen mit diesen Angeboten streben wir ein Ausrollen auf die gesamte Stadt an.
An vielen Stellen wurde und wird in der Bremer Innenstadt weiterhin einseitig auf die Schaffung von Büroflächen gesetzt. Als CDU Bremen setzen wir uns für ein Förderprogramm ein, dass die Umwandlung von Büroflächen zu Wohnräumen zum Ziel hat.
Dabei geht es uns auf der einen Seite um Bestandsimmobilien, aber auch neu zu schaffende Flächen und Gebäude. Bei Bebauungsplänen sind für uns sowohl Büroflächen als auch Wohnflächen grundsätzlich zu ermöglichen, das eine darf das andere perspektivisch nicht ausschließen. Vielmehr müssen Veränderungen und Entwicklungen ermöglicht werden. Neben dem Förderprogramm sollen auch kommunale Unternehmen bei diesen Umwandlungsprozessen als Partner mit ins Boot geholt werden.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass auch stadteigene Gebäude und Flächen hinsichtlich der Ermöglichung von Wohnen geprüft werden. Dazu gehört es an erster Stelle, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, was im städtischen Besitz in der Bremer Innenstadt ist. An zweiter Stelle gilt es, Perspektiven für diese Gebäude und Flächen mit Vertretern der Bau- und Immobilienwirtschaft, gemeinsam mit GEWOBA und BREBAU, zu diskutieren und zu entwickeln. Im dritten Schritt gilt es einen konkreten Zeit- und Umsetzungsplan aufzustellen, abzustimmen und umzusetzen. Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen ist bei allen Maßnahmen mitzudenken und die fachliche Kompetenz des Landesbehindertenbeauftragten ist stets einzubeziehen.
Der Bremer Innenstadt fehlt es an vielen Stellen an Infrastruktur, die im alltäglichen Leben benötigt wird, wie Grünflächen und vor allem Spielflächen, die zu einer lebens- und liebenswerten Innenstadt gehören. Wir werden uns für die Schaffung von Spielplätzen und -flächen in der Bremer Innenstadt einsetzen. Der Domshof, als ein konkreter Ort, ist in unseren Augen hierfür hervorragend geeignet.
Die Bremer Innenstadt soll zu einer Studierendenstadt werden. Mit den Standorten der Hochschule Bremen Am Brill und der Hochschule für Künste in der Dechanatstraße sind bereits erste, teils langjährige, Fundamente gesetzt. Wir können uns vorstellen, die juristische Ausbildung in das Polizeigebäude am Wall zu holen und somit einen juristischen Ausbildungsort in unmittelbarer Nähe zu den Gerichten zu schaffen. Für die Stadtbibliothek sehen wir das ehemalige Sparkassengebäude am Brill als hervorragenden Standort an, der präsent in der Öffentlichkeit ist und mit der ehemaligen Kassenhalle eine atemberaubende Aufenthaltsqualität bietet. Diese Entwicklungen sind aber nur mit den Angehörigen der Universität möglich, die hierzu endlich ins Boot geholt werden müssen. Hierzu gehören für uns selbstverständlich auch das Studierendenwerk und weitere Aktive an den Hochschulen sowie die Eigentümer der Immobilien.
Gleichzeitig erschöpft sich ein Hochschulstandort nicht nur in Büros und Vorlesungsräumen. Studieren und Wohnen gehören für uns in der Innenstadt zusammen. So werden wir uns für die Schaffung von studentischem Wohnraum in der Innenstadt, in einem oder mehreren Studierendenwohnheimen, einsetzen.
Bremen hat sich unter dem Motto „buten un binnen / wagen un winnen“ in der Vergangenheit immer wieder den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich gestellt. Für uns gehört auch architektonischer Mut dazu. Die Weser als Lebensader und Verbindung unserer beiden Städte Bremerhaven und Bremen bietet sich dabei an, um vielschichtige Highlights zu setzen und zu verbinden. Die Idee der Stadt am Fluss hat dabei wenig von seinem Zauber verloren, auch wenn sie in den letzten Jahren aus dem Blick geriet. Auch die Höhe müssen wir in Bremen neu denken. Die Entwicklungen in der Überseestadt zeigen, dass eine Verdichtung in die Höhe möglich, nötig, gewollt und auch in ökologischer Hinsicht sinnvoll ist. Auch in der Innenstadt müssen wir neue Wege denken und entwickeln. Eine höhere Bebauung als der Dom gehört für uns an geeigneten Standorten dazu.