Diesem Anspruch wollen wir mit unserer Politik für die etwa 187.500 Menschen im Alter von über 60 Lebensjahren in unserem Bundesland gerecht werden. Wir setzen im Rahmen einer wertschätzenden Seniorenpolitik Schwerpunkte: eine auskömmliche Rente, die durch gute Löhne erworben wird und die den bestehenden Lebensstandard möglichst absichert, moderne und barrierefreie Wohn- und Pflegemöglichkeiten, Entlastung pflegender Angehöriger, mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für Demenzerkrankte, aktives Altern, lebenslanges Lernen, Teilhabe an der Gesellschaft, Sicherung der Mobilität im Alter, gezielter Schutz vor Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, mehr Mitsprache und Einflussnahme in eigenen Angelegenheiten. Wir wollen Senioren ganz nach ihren Möglichkeiten in das quirlige Leben der Stadtgemeinden einbeziehen, weil wir sie brauchen und weil sie uns brauchen. Wir stehen für ein Miteinander der Generationen.
Die galoppierende Armut im Land Bremen macht auch vor dem Alter nicht Halt, vor allem nicht vor Frauen, denen wegen Kindererziehung und Teilzeitarbeit wichtige Rentenpunkte fehlen. Etwa 10.000 über 65-Jährige beziehen im Land Bremen Grundsicherungsleistungen im Alter nach SGB XII. Neben dem Auskommen mit dem Einkommen limitiert vor allem der Faktor Gesundheit im Alter. Unser Augenmerk richtet sich hierbei vor allem auf eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung im hausärztlichen Bereich, wie auch auf die geriatrische Versorgung in den Kliniken. Insbesondere im Alter sind Gesundheit und Pflege untrennbar miteinander verbunden. Wir erneuern unsere Forderung nach einer gemeinsamen politischen Zuständigkeit in einem Ressort „Gesundheit und Pflege”.
Im Land Bremen registrieren wir den bundesweit höchsten Anteil von Versicherten mit einer Demenzdiagnose. Wir wollen Sozialräume demenzsensibel gestalten, lokale Allianzen in Demenznetzwerken fördern und die Einrichtung eines Demenzdorfes nach gut gelebten Beispielen in anderen Kommunen prüfen.
Ob im Heim oder daheim – bedeutsam sind Bewegung, körperliche und geistige Mobilität im Alter. Wir begrüßen jede Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und wollen Bildungsbedarfe noch stärker bedienen, kostenfreie Zugänge auch für Rentnerinnen und Rentner mit spärlicher Alterssicherung ermöglichen. Zur geistigen und körperlichen Fitness sichern und erweitern wir altersgerechte Kulturangebote, Partizipation und Freude an gelebter Literatur, Musik, Kunst, Gesang, Gymnastik, Tanz, Sport, Handarbeit, Töpfern, Malen, Rätseln, Spielen u.a.m. in öffentlichen und privaten Strukturen.
Die Vision einer Stadt der kurzen Wege ist vor allem dann mit zahlreichen Barrieren versehen, wenn wichtige Stationen (Hausarztpraxis, Apotheke, Post, Bankfiliale, Friseursalon, Bäcker, Discounter, Begegnungshäuser, Haltestellen, Spazierwege) nur schwerlich erreichbar sind. Hinzu kommen immer mehr Sicherheitsbedenken und Ängste vor Kriminalität. Wir werden Alternativen hierzu aufzeigen, Wege verkürzen und erleichtern, um die soziale und wirtschaftliche Teilhabe bis ins hohe Alter zu sichern.
Den vergreisten „Altenplan” des Bremer Senats aus dem Jahr 2007 werden wir ad acta legen, völlig neu schreiben und mit Leben füllen. Hierzu brauchen wir die Mitwirkung der Senioren als Experten ihrer eigenen Situation, Wünsche und Vorstellungen. Gemeinsam wollen wir einen zeitgemäßen „Masterplan Seniorenpolitik” erarbeiten und mit abrechenbaren Maßnahmen hinterlegen. Zudem regen wir ein Landesgesetz zur Regelung der Mitwirkung von Senioren an und befürworten ein Bremer Seniorenparlament.