Wir wollen die Verlängerung der Nutzungsdauer von diversen Konsumgütern, wie etwa Technik und Textilien, unterstützen. Dazu werden wir die Einrichtung von Ressourcen-Zentren in Bremen und Bremerhaven in Kooperation mit lokalen Repaircafés, Handwerksbetrieben sowie Einzelhandelsbetrieben nach dem Vorbild von Wien und Oldenburg weiter vorantreiben. In diesen Zentren sollen Reparaturangebote und Instandsetzung zu Hause und vor Ort, Weiterbildungskurse und Workshops sowie Geräteankauf, -verkauf und -vermietung angeboten werden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern es spart auch Geld. Das Klima wird entlastet, indem Konsumgüter lange genutzt werden und damit Ressourcen und Energie für die Produktion von neuen Gütern erspart bleiben.
Zudem wollen wir professionelle DIY (Do it yourself) Fahrradstationen (Luftpumpe, Bock und fest installiertes Werkzeug) an den Radpremiumrouten und an zentralen Orten in den Stadtteilen aufstellen, damit kleine Pannen direkt unterwegs behoben werden können.
Ausgehend von den Leitideen der „blauen Ökologie“ wollen wir langfristig einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Müll erreichen. Wir wollen Innovationen und Technologien fördern, die nachhaltige Rohstoffkreisläufe ermöglichen. Ein Beispiel dafür sind Innovationen nach dem Ansatz der Ökoeffektivität („Cradle-to-cradle“), die z. B. in der Baubranche, in Industrie und Handel zunehmend eingesetzt werden. Demnach gibt es keinen Müll an sich, sondern nur wiederverwertbare Rohstoffe.
Mit seinen zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen in den Bereichen Materialwissenschaften und 3D-Druck/additive Fertigung, z. B. dem Fraunhofer IFAM, dem ECOMAT und dem Faserinstitut Bremen, kann das Land Bremen einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung von neuen Materialien, Technologien und Produktionsprozessen für den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten.Wir werden Gespräche mit den Bremer Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Bereich Cradle-to-Cradle mit dem Ziel aufnehmen, konkrete Maßnahmen für Bremen und Bremerhaven, wie etwa Veranstaltungen, Vernetzungsaktivitäten und Demonstrationsprojekte, z.B. den Bau von öffentlichen Gebäuden nach C2C-Kriterien zu erarbeiten, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Bremen nach dem Prinzip der Ökoeffektivität aufzubauen. Die Prinzipien des zirkulären Wirtschaftens und der Ökoeffektivität wollen wir in den öffentlichen Beschaffungsrichtlinien nach dem Vorbild der Stadt Ludwigsburg stärker verankern und werden uns dafür parlamentarisch einsetzen. Außerdem werden wir die vorhandenen Landesprogramme für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Umweltbereich aufstocken und die Förderrichtlinie überarbeiten, um Projekte im Bereich der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft stärker zu unterstützen.