Bremen braucht einen starken Bremerhaf(v)en

Unsere Häfen brauchen ein Update: Die ständige Modernisierung und Instandhaltung der öffentlichen Hafeninfrastruktur (Kajen, Schleusen, Brücken, Straßen, Hafeneisenbahn usw.) muss ein Kernanliegen der Bremer Wirtschaftspolitik sein. Zur schrittweisen Auflösung des Sanierungsstaus braucht es eine nachhaltige Strategie.

Mehr erfahrenAlternate CTA
Hafen

Dabei haben für uns in den nächsten Jahren der Neubau der Brücke über den Verbindungshafen, die Ertüchtigung der Kajen am Containerterminal (CT I bis IIIa) für die Containerbrücken der neuesten Generation, der Ersatz der Westkaje im Kaiserhafen I („Schuchmannkaje”), die Kajenneubauten im Labradorhafen (Westseite) und im südlichen Fischereihafen II – letztere für Schwerlast – sowie die Sanierung der Schleuse Oslebshausen und der Neubau des Mittelteils des Columbusbahnhofs als neuer Ankunftsort für Kreuzfahrtgäste Priorität.

Eine sehr gute Erreichbarkeit von Land- und See sind maßgeblich für die Leistungsfähigkeit der Häfen. An Land setzen wir uns für kreuzungsfreie Übergänge und Unterführungen (Bahn, LKW, PKW) im Überseehafen ein. Die Einrichtung eines Slot Buchungsverfahrens für anfahrende LKWs durch die Terminalbetreiber, die auf Vorstellflächen, sogenannten Pre-Gates, auf die Abfertigung warten, ermöglicht in Zukunft eine zügige und reibungslose Entladung. Durch die Verlegung und Neugestaltung des Bahnverladeterminals bei Eurogate für den kombinierten Verkehr wird die Produktivität gesteigert. Zu einer besseren Erreichbarkeit des Hafens und der Reduzierung von Durchgangsverkehren gehört für uns auch die ergebnisoffene Prüfung einer redundanten Straßenanbindung des Überseehafens vom Zolltor Roter Sand über das Betriebsgelände der BLG bis zum Hafentunnel Cherbourger Straße. 

Damit die Verkehre aus dem Hafen zügig in die Zielgebiete abfließen bzw. von dort den Hafen erreichen können, müssen die Hafenhinterlandanbindungen gemäß der Prioritätenliste des Bundesverkehrswegeplans zügig ausgebaut werden. Besonders hohen Stellenwert haben dabei für uns der Ausbau der Schieneninfrastruktur im Dreieck Hannover-Hamburg-Bremen („Y-Trasse” bzw. „Optimiertes Alpha-E mit Bremen“) mit dem dritten Gleis zwischen Bremen-Oslebshausen und Bremen-Burg und perspektivisch zwischen Bremen und Bremerhaven, die Elektrifizierung der EVB-Strecke Bremen–Bremervörde–Rotenburg sowie der Weiterbau und die Fertigstellung der A20 („Küstenautobahn”).

Damit auch die Containerschiffe der neuesten Generation Bremerhaven weiter anlaufen können, bekennen wir uns zur Fahrrinnenanpassung der Außenweser. Die Fahrrinnenanpassung der Unterweser (Nord) ist für die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens Brake wichtig. Eine gegenseitige Blockade der Länder Bremen und Niedersachsen bei der Erteilung des Einvernehmens zu diesen beiden Vorhaben gegenüber dem Bund im Hinblick auf Fragen der Landeskultur und der Wasserwirtschaft wollen wir vermeiden. Es ist dabei selbstverständlich, dass im Rahmen des vom Bund betriebenen neuen Verfahrens alle Belange des Natur-, Gewässer- und Hochwasserschutzes untersucht und gebührend berücksichtigt werden. Wir unterstützen eine gemeinsame Strategie der norddeutschen Bundesländer und Hafenstandorte zum Sedimentmanagement unter dem Dach der Nationalen Hafenstrategie.

Ein vorausschauendes Flächenmanagement seitens der öffentlichen Hand und der BLG schafft Platz für weitere Hochregallager und Parkhäuser innerhalb sowie Stauflächen außerhalb des Hafengebiets, um dadurch in Hafennähe im Wege der Nachverdichtung Platz für die Neuansiedlung von wertschöpfungsstarken Industriebetrieben zu schaffen, die auf die Nähe zum Hafenumschlag angewiesen sind. Wir haben dabei insbesondere Zukunftsbranchen, wie die erneuerbaren Energien, die maritime Industrie, die Kreislaufwirtschaft, den schweren Maschinen- und Anlagenbau und die Luft- und Raumfahrtindustrie im Blick. Die am Standort bestehenden Werften wollen wir im Transformationsprozess zum Spezialschiffbau weiter unterstützen. Bei den Hafendiensten, insbesondere den Seeschiffsassistenzen und Festmachern, stellen wir einen fairen Wettbewerb sicher. 

"Bremen braucht einen starken Bremerhaf(v)en" in Kürze

  • Kreuzungsfreie Übergänge und Unterführungen (Bahn, LKW, PKW) im Überseehafen schaffen
  • Slot-Buchungssystem zu Optimierung des LKW-Verkehrs
  • Verlegung und Neugestaltung des Bahnverladeterminals bei Eurogate
  • Hafenhinterlandanbindungen gemäß der Prioritätenliste des Bundesverkehrswegeplans zügig ausbauen
  • Ausbau der Schieneninfrastruktur im Dreieck Hannover-Hamburg-Bremen („Y-Trasse” bzw. „Optimiertes Alpha-E mit Bremen“) mit dem dritten Gleis zwischen Bremen-Oslebshausen und Bremen-Burg und perspektivisch zwischen Bremen und Bremerhaven
  • Fahrrinnenanpassung der Außenweser
  • Elektrifizierung der EVB-Strecke Bremen–Bremervörde–Rotenburg
  • Weiterbau und die Fertigstellung der A20

Thema teilen

Mehr aus diesem Bereich

Häfen

Die Häfen im Land Bremen, speziell in Bremerhaven und die Bremer Beteiligung am Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven waren, sind und bleiben Dreh- und Angelpunkt einer Exportnation. Spätestens in der Coronakrise wurde für jeden sichtbar: Häfen sind systemrelevant. Deutschland hat mehr als jede andere Industrienation von Globalisierung und Welthandel profitiert - und ist damit mehr als jede andere Industrienation von weltweit protektionistischen Maßnahmen, dem zunehmenden Systemwettstreit zwischen dem „Westen” und China sowie gestörten Lieferketten negativ betroffen.

Hafen

Hafenpolitik braucht Koordination und Kooperation, klare Zuständigkeiten, schnelle Prozesse und die notwendigen Finanzmittel

Dass Wirtschaft und Häfen 2019 in zwei Ressorts getrennt wurden, ist ein Fehler. Wir wollen Hafen- und Wirtschaftspolitik wieder aus einer Hand steuern und dafür die Ressorts wieder zusammenlegen. Um die Planungs- und Umsetzungsgeschwindigkeit zu steigern, die Transparenz zu erhöhen und Schnittstellen abzubauen, halten wir zudem an unserem Ziel fest, die Zuständigkeit für alle bremischen Häfen beim Land zu bündeln.

Hafen

Die Zukunft der Häfen als Space Port

Bremen ist ein wichtiger Standort für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Deutschlandweit entwickelt sich eine New-Space-Bewegung an jungen, innovativen Raumfahrtunternehmen, die für neue Konzepte und Anwendungen in der Raumfahrt (z.B. breite Nutzung von Satellitendaten, Entwicklung von kleinen, wiederverwendbaren Trägerraketen sowie kosteneffiziente Produktion) stehen.

Hafen

Die Zukunft der Häfen als Green Port

Wir wollen die bremischen Häfen zu einem Hub für die Energiewende ausbauen. Dafür müssen weitere Umschlagskapazitäten und Flächen für den Aufbau und den Unterhalt sowie das Repowering und das Recycling von Offshore-Windanlagen zur Verfügung gestellt werden. Im Norden Bremerhavens besteht die Möglichkeit dazu am CT1 sowie der ABC-Halbinsel. Der von uns unterstützte Bau einer schwerlastfähigen Kaje an der Westseite des südlichen Fischereihafens II ist wichtig als Umschlagszone für neu anzusiedelnde Industriebetriebe im grünen Gewerbegebiet „Lune Delta” im Süden Bremerhavens. Errichterschiffe können die Fischereihafenschleuse jedoch nicht passieren.

Hafen
Liste 1 - Platz 13

Ihr Kandidat für die Bürgerschaft

Erfahren Sie mehr über meine Kandidatur zur Bürgerschaftswahl am 14. Mai 2023, welche Themen mich bewegen und wie wir die Herausforderungen angehen wollen