Gleichzeitig verfestigt sich der Eindruck, dass unser staatliches Gemeinwesen an einigen Stellen nicht mehr richtig funktioniert. Zehntausende unbearbeitete Akten bei der Polizei, wochenlange Wartezeiten auf einen Termin beim Bürger-Service-Center, sehr lange Verfahrensdauern bei Gericht und in Genehmigungsverfahren der Verwaltung, Unterrichtsausfall, fehlende Kita- und Krippenplätze, marode öffentliche Gebäude, Straßen und Brücken, sind nur einige Beispiele. Diese öffentlichen Funktionsstörungen führen zu Unzufriedenheit, die letztendlich zum Nährboden für Politikverdrossenheit, Anfälligkeit für Verschwörungserzählungen und extremistische Positionen und Gedanken werden kann.Doch das müsste nicht sein. Bremen wird nach wie vor weit unter Wert regiert. Das verbindende Element der aktuellen Regierungskoalition ist jedoch eher der Erhalt der Macht als der Anspruch, Bremerhaven und Bremen substanziell voranzubringen. Statt Herausforderungen unvoreingenommen und ressortübergreifend anzugehen, verheddert sich die Koalition im Klein-Klein von Ressortegoismen und Koalitionsquoten. Politik kann mehr, als neue Schulden zu machen und Geld mit der Gießkanne für Wahlkampfversprechen auszugeben. Politik muss Antworten für Ziele und Aufgaben der Zukunft geben. Dies erfordert eine kluge Führung, eine klare Schwerpunktsetzung und eine gute Verwaltung. Mit diesem Anspruch bewerben wir uns bei der Bürgerschaftswahl 2023. Bremen kann mehr – wenn’s besser regiert wird.